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20180211 Bécasse 1

Dieser Beitrag könnte genauso gut unter "Highlights" erscheinen... Aber vorweg: während des Karnevals-Wochenendes folgte ich einer Einladung weit in den Nord-Westen Frankreichs: in die Region Finistère in der Bretagne. Die Übergabe des kleinen English Setter-Rüden AKA an seinen neuen Besitzer wurde kombiniert mit einer dreitägigen Jagd mit unseren English Settern auf die "Bécasse", die "Königin" der Zugvögel. Eigentlich beheimatet in den Weiten Skandinaviens, verbringen die Schnepfen den Winter an der milden Nordküste Frankreichs, da die Temperaturen dort durchgängig frostrei sind. Das feuchte Klima der Küstenregionen und die morastigen Wälder bieten ein gutes Nahrungsangebot, bevor es in den Frühlingsmonaten wieder zurück in den hohen Norden geht.

Die Jagd auf die "Bécasse" findet mit zwei bis drei meist befreundeten Jägern und ihren Vorstehhunden statt. Der English Setter ist aufgrund seiner Suchenqualitäten, seiner feinen Nase, seiner Ausdauer und Robustheit sowie seiner ausgeprägten Vorstehanlagen in Frankreich mit großem Abstand der meistgeführte Jagdhund, vor allem bei dieser Jagdart. Gemeinsam durchstreift man die unbewirtschafteten Natur-Wälder, die offeneren Moor- und Farnflächen, durchzogen von idyllischen Bachlandschaften mit Rhododendron-Hecken, oftmals aber unterwachsen mit brutalen Dornenschlingen und stacheligen Ilex-Büschen. Dornige Stechginster und die gelben Blüten des Binsenginsters bilden einen herrlichen Kontrast zu den Rottönen des Heidekrauts, selbst im Winter. Durch die Nähe des Meeres muss man mit allen Wetter-Facetten rechnen. So kamen wir in den "Genuss" eines wolkenverhangenen Regentages, worauf uns die nächsten beiden Tagen strahlender Sonnenschein vergönnt war. 
Es suchen immer zwei bis drei Hunde gleichzeitig, ausgestattet mit den landestypischen Glocken am Halsband oder einem Beeper. Verstummt die Glocke oder kündigt der Beeper akustisch eine Vorsteh-Aktion an, beginnt der Puls zu rasen. Zügig nähert man sich dem vorstehenden und oftmals den sekundierenden Hunden, alle Sinne angespannt - wohlwissend, dass jeden Moment in Sekunden-Schnelle die Schnepfe ihre Deckung verlässt und blitzartig in schwankendem Flug die Flucht bestreitet. Oftmals so schnell, dass man sie garnicht zu Gesicht bekommt (vor allem mangels Erfahrung...). Falls sie in Schussentfernung abstreicht, verhindern oft Bäume und Äste einen effektiven Schuss. Oder sie streicht so flach ab, dass aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht an einen Schuss zu denken ist. Oder man schießt aufgrund der hohen Geschwindigkeit schlicht und ergreifend vorbei. Letztlich habe ich an den drei Tagen trotz mehrerer Gelegenheiten keine Schnepfe erlegen können. Allerdings ist die Faszination, die von den Suchen- und Vorstehaktionen ausgeht, so groß, dass mich die Schnepfenjagd "à la francaise" mit unseren English Settern definitiv in ihren Bann gezogen hat. Trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) der großen körperlichen Herausforderung für Mensch und Hund; wegen der kameradschaftlichen Atmosphäre und weil diese Jagdart mit großem Respekt vor der Wildart und dem vierbeinigen Jagdkameraden ausgeübt wird.

Aus Mangel an eigenen Bildern durfte ich auf die professionellen Fotos von Jean-Baptiste DRAIN zurückgreifen. Vielen Dank hierfür!
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Nina Paul-Wollmann
Am Kreuzbrunnen 46
66564 Ottweiler
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